Spyra gegen Xiaomi: Chinesen kopieren deutsche Wasserpistole

Xiaomi hat unter der Mijia-Marke eine neue Hightech-Wasserpistole vorgestellt

Xiaomi hat unter der Mijia-Marke eine neue Hightech-Wasserpistole vorgestellt

Foto: PR
Von: Carlos Contreras

Will der chinesische Tech-Gigant Xiaomi etwa einen deutschen Konkurrenten nass machen?

Der kalte Frühling neigt sich dem Ende und die Wasserpistolen-Saison naht. Auf dem Markt herrscht offenbar erbitterte Konkurrenz: So sieht ein neues Gadget des chinesischen Herstellers Xiaomi (auch bekannt für Smartphones, Saugroboter oder TV-Geräte) einer deutschen Wasserpistole von Spyra auffällig ähnlich – sowohl in Form als auch in Funktion.

Nachdem Xiaomi eine Reihe an neuen Produkten präsentiert hat, wird nun besonders heiß über die neue „Mijia Pulse Water Gun“ diskutiert. Die Spritzpistole besitzt einen Elektromotor, der Druck erzeugt und Wasser in kurzen Stößen schießt. Das Teil, das aussieht, als würde es direkt aus einem Science-Fiction-Film stammen, hat gleich drei verschiedene Feuer-Modi. Mit einer Reichweite von bis zu neun Metern ist es mit Sicherheit kein gewöhnliches Spielzeug.

Doch es besteht der Verdacht auf dreisten China-Klau!

War Xiaomi hier wirklich so innovativ oder haben die Chinesen einfach die „Spyra Three“ aus München abgekupfert? Spyra-Gründer Sebastian Walter beklagt: „Die Bereitschaft, sich Erfindungen anzueignen, ist in China bekanntermaßen sehr verbreitet“. Wie im Newsblog „SmartDroid“ berichtet wird, ist Walter felsenfest davon überzeugt, dass der chinesische Konkurrent Idee und Design gestohlen hat.

Die deutsche Spyra Three auf einem Werbebild

Die deutsche „Spyra Three“ auf einem Werbebild

Foto: PR

Auch Erwachsene finden Gefallen an der deutschen Spyra Three

Auch Erwachsene finden Gefallen an der deutschen „Spyra Three“

Foto: PR

Der Spyra-Boss will den Chinesen ihren Wasserpistolen-Klau nicht durchgehen lassen. Gegenüber „SmartDroid“ erklärte er: „Wir prüfen derzeit noch, welche Patente verletzt werden, in jedem Fall handelt es sich hierbei keineswegs um Innovation, sondern eine günstige und direkte Kopie von uns.“

▶︎ Tatsächlich bieten die Chinesen ihre Wasserpistole zu einem deutlich günstigeren Preis an: Die Xiaomi-„Knarre“ kostet auf dem chinesischen Markt umgerechnet etwa 86 Euro. Vorbestellbar ist die „Mijia Pulse Watergun“ allerdings vorerst ausschließlich in China. Das deutsche Produkt wird dagegen für fast den doppelten Preis, nämlich 169 Euro, verkauft.

Walter erklärte weiter, Spyra habe sich in der Vergangenheit in ähnlichen Fällen meist zur Wehr setzen können. Unter anderem habe man Einfuhrstopps oder einstweilige Verfügungen und Verkaufsverbote erwirken können.

Im aktuellen Fall habe der Konkurrent weder kooperiert noch um Erlaubnis gebeten. „Wir müssen jetzt prüfen, inwieweit wir uns mit Xiaomi anlegen können“, verkündete Walter.

Allerdings dürfte ein Rechtsstreit von Spyra (2018 mithilfe einer Kickstarter-Kampagne gegründet und seitdem führend im Bereich elektrischer Spritzpistolen) gegen den über 270 Milliarden schweren Weltkonzern kein Zuckerschlecken werden.

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