“Hybrid-Drohne” mit Racing-Einschlag: So fliegt sich die DJI FPV

DJI bietet jetzt einen Quadrokopter an, der eine Mischung aus Racing- und Video-Drohne ist. c’t hatte bereits die Möglichkeit, damit einige Runden zu drehen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 130 Kommentare lesen

(Bild: heise online / Johannes Börnsen)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Nico Jurran
Inhaltsverzeichnis

Gerüchte, dass DJI eine Racing-Drohne auf den Markt bringt, gibt es bereits eine ganze Weile. Tatsächlich präsentierte das Unternehmen mit der “DJI FPV” am heutigen Dienstag einen für das Unternehmen völlig neuen Drohnentyp, der einige Merkmale einer Racing-Drohne aufweist – allen voran die Sicht aus der Ich-Perspektive über eine Videobrille (Goggles), eine hohe Geschwindigkeit von bis zu 140 km/h und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur zwei Sekunden. Als „Hybrid-Quadrokopter“ kombiniert das Gerät diese Features laut DJI aber mit der filmischen Kameraführung traditioneller Drohnen und den Sicherheits- und Übertragungstechniken der Hobby-Modelle des Herstellers.

Die DJI FPV bietet drei verschiedenen Flugmodi für unterschiedliche Könnerstufen, sowie eine neue Notbrems- und Schwebefunktion, um das Fliegen für neue Piloten sicherer und zugänglicher zu machen. Mit an Bord ist weiterhin GPS-basiertes Geofencing, um Piloten über Luftraumbeschränkungen und potenzielle Gefahren zu informieren und daran zu hindern, in der Nähe von sensiblen Orten wie Flughäfen zu fliegen.

c’t hatte Gelegenheit, sich von den Flugeigenschaften der DJI FPV einen ersten eigenen Eindruck zu verschaffen. Da die Drohne mit einer Geschwindigkeit von über 19 m/s (68,4 km/h) unterwegs ist und somit nicht in der Nähe unbeteiligter Personen geflogen werden darf, fanden die Aufnahmen auf einem ausgewiesenen Bereich auf dem Messegelände Hannover mit freundlicher Genehmigung der Deutschen Messe AG statt.

Um beurteilen zu können, ob sich die neue Drohne wirklich für den Racing-Einsatz eignet, bekam die Redaktion fachkundige Unterstützung: Mit am Start war Laura Warneke alias PrettyFly, bundesweit eine der besten Drohnenpilotinnen, die auch einen YouTube-Kanal zum Thema betreibt. Ihre ersten Eindrücke beschreibt sie im Video:

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Ausprobieren konnten wir auch eine optionale Bewegungssteuereinheit (Motion Controller) mit integrierten Beschleunigungssensoren, über den sich die DJI FPV über wenige Knöpfe sowie durch Drehen und Neigen des Handgelenks fliegen lässt. Bereits nach kurzer Eingewöhnungszeit ließ sich die Drohne damit intuitiv steuern. Aktuell lässt sich der Motion Controller noch nicht im Racing-Modus nutzen, ein kommendes Firmware-Update soll dies aber künftig ändern. Die Steuereinheit bietet DJI separat an.

Schon bei unseren Testrunden wurde klar, dass die DJI FPV in der Praxis wohl den einen oder anderen Crash wegstecken muss. Insofern ist wichtig, dass sich an der DJI FPV zwar die Propeller austauschen und kleinere Reparaturen vornehmen lassen, das Gerät bei größeren Schäden aber zum Hersteller geschickt werden muss. DJI selbst bietet im Rahmen seines kostenpflichtigen “DJI Care Refresh”-Programms einen Ein-Jahres-Vertrag für Reparaturen mit bis zu zwei Austauschgeräten innerhalb von 12 Monaten und einen Zwei-Jahres-Vertrag mit bis zu drei Austauschgeräten innerhalb von 24 Monaten an.

Im Unterschied zu klassischen Racing-Drohnen bietet die DJIs FPVl statt einer analogen eine digitale Bildübertragung, für die DJI sein Videoübertragungssystem noch einmal überarbeitet hat. Die neue “OcuSync 3”-Übertragungstechnik erlaubt laut DJI eine Übertragungsreichweite von bis zu sechs Kilometern und eine Bitrate von bis zu 50 MBit/s.

Für alle, die noch besseren Eindruck von den Flugaufnahmen haben möchten, können sich noch folgendes Video des Rohmaterials anschauen:

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bei unseren Aufnahmen stockte das Bild allerdings an bestimmten Stellen des Messegeländes immer mal wieder. Da die Messe WLAN-Netze betreibt und die Videoverbindung von der Drohne zur Brille über das 2,4-GHz-Band läuft, liegt der Schluss nahe, dass das Messe-WLAN tatsächlich die Übertragung störte.

Passend zum Racing-Einsatz überträgt die DJI FPV das Video mit einer Latenz von maximal 28 ms bei einer Auflösung von 1440 × 810 Pixel, wahlweise mit 120 fps und einem Sichtfeld von 142 Grad oder 100 fps und einem Sichtfeld von 150 Grad. Dank Zuschauermodus kann die Pilotenansicht mit bis zu acht zusätzlichen Goggles geteilt werden, sodass auch andere den Flug live hautnah erleben können.

Die im Kopter integrierte 4K/60-Kamera befindet sich auf einem einachsigen Gimbal und bietet auch bei komplizierten Manövern Stabilität, während sie sich für außergewöhnliche Blickwinkel vertikal drehen lässt. Darüber werden die Aufnahmen geglättet, Verzerrungseffekte bei Aufnahmen mit schnellen Bewegungen entfernt und der bei FPV-Aufnahmen übliche Fischaugen-Effekt beseitigt.

Die DJI FPV ist ab sofort unter store.dji.com und im Fachhandel in verschiedenen Optionen erhältlich: Die „DJI FPV Standard Combo“ enthält die FPV-Drohne, die Fernsteuerung 2, FPV Goggles V2, alle erforderlichen Kabel und einen Akku zum Preis ab 1349 Euro. Das „DJI FPV Fly More Kit„ enthält zwei „Intelligent Flight“-Batterien und eine spezielle Akkuladestation zum Preis ab 279 Euro. Der Motion Controller kann zu Preisen ab 149 Euro erworben werden.

Laura Warneke wird auf ihrem YouTube-Kanal am 5. März um 17 Uhr ein ausführlicheres Video zur DJI FPV veröffentlichen, in dem sie detaillierter darauf eingehen wird, inwieweit sich die Hybrid-Drohne für Racing-Einsätze eignet. Ein Teaser-Video gibt es bereits:

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

heise online plant zudem ein weiteres Video, in dem Johannes Börnsen seine ersten Flugversuche mit der Drohne dokumentiert. c't arbeitet schließlich derzeit an einem ausführlicheren Test, der in einer der kommenden Ausgaben erscheinen wird.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(nij)