Niederlage für den Hersteller der weltweit bekannten Legosteine: Der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg hat entschieden, dass die Steine keinen Markenschutz erhalten können. Damit ist ein Versuch des dänischen Spielzeugherstellers endgültig gescheitert, sich gegen Konkurrenz durch vergleichbare Bausteine anderer Hersteller zu wehren.

Der EuGH erklärte zur Begründung, die Form der Legosteine ergebe sich weitgehend aus ihrer technischen Funktion. Markenschutz würde in solchen Fällen auf eine Dauerverlängerung des technischen Patentschutzes hinauslaufen.

Lego hatte seine Bausteine ursprünglich als Patent angemeldet. Als es auslief, meldete die dänische Firma 1996 einen roten Stein mit acht Noppen als europäische Gemeinschaftsmarke an. Das EU-Markenamt im spanischen Alicante trug die Marke zunächst auch ein. Davon unbeeindruckt brachte der kanadische Wettbewerber Mega Brands Bausteine in genau gleicher Form und Größe auf den Markt und erhob erfolgreich Beschwerde beim Markenamt . Dies löschte auf Antrag der Kanadier den Markeneintrag: Die Form der Legosteine habe sich aus ihrer technischen Funktion ergeben, und nicht zur optischen Abgrenzung von anderen Bausteinen. Daher dürfe sie nicht als Marke eingetragen werden.

Diese Auffassung hatte im November 2008 bereits das europäische Gericht erster Instanz bestätigt. Auch der EuGH wies nun die Beschwerde von Lego ab. Damit bleibt die Marke endgültig gelöscht. Zur Begründung erklärte auch der EuGH, alle wesentlichen Merkmale des Legosteins entsprächen seiner technischen Funktion. Das Markenrecht dürfe nicht missbraucht werden, um technische Lösungen auch nach Auslaufen des Patents zu monopolisieren. Das gelte selbst dann, wenn auch andere Formen möglich sind, um die gleiche technische Wirkung zu erzielen.

Ergänzend erklärte der EuGH, dass Wettbewerber, die Bausteine in genau gleicher Form und Größe verkaufen, möglicher Weise gegen die Regeln des fairen Wettbewerbs verstoßen. Dies sei im konkreten Streitfall aber noch nicht zu prüfen gewesen.